Haltungskonzepte
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no-contact (oftmals auch hands-off oder Offhand Management genannt).
Bei dieser Haltungsart wird nicht direkt mit dem Elefanten gearbeitet. Körperpflege und Beschäftigung durch den Pfleger entfällt. Tierärztliche Untersuchungen können nur unter Betäubung gemacht werden. Diese Haltungsmethode könnte man naiverweise für die beste (da "natürlichste") Methode halten. Sie ist aber nur auf großen Anlagen und auch dann nur bei intakten Sozialstrukturen innerhalb der Elefantengruppe möglich. -
direct-contact (auch free contact oder hands-on Methode genannt).
Dengegenüber steht die traditionelle Methode der Elefantenhaltung, das sogenannte direct-contact-Verfahren. Der Vorteil beim direkten Umgang mit den Elefanten liegt bei der einfachen und guten Pflege der Elefanten. Es ist daher für Zoos geignet, die auf relativ engen Raum Elefanten halten (im Zirkus ist diese Haltungsart die einzige Möglichkeit). Der Pfleger, als “Leitelefant”, kann soziale Konflikte verhindern. Die Fuss- und Körperpflege kann direkt am Elefanten gemacht werden. Kleinere und grössere Verletzungen können durch die Elefantenpfleger und Tierärzte direkt behandelt werden. Zudem ist es möglich die Tiere zu bewegen (Zoospaziergänge, etc...) und damit der Langeweile vorzubeugen. -
protected contact/ confined contact.
Der (aus menschlicher Sicht) größte Nachteil des direct-contact-Verfahrens ist die ständige Unfallgefahr. Aus diesem Grund wurden Hybride aus den beiden erwähnten Haltungskonzepten geschaffen: Der sogenannte protected-contact und der confined-contact, die sich beide sehr ähnlich sind. Der Pfleger arbeitet bei diesen Verfahren durch eine Barriere mit den Elefanten (sprich durch das Gitter) und ist damit außerhalb der Reichweite des Tieres. Natürlich setzt diese Haltungsart voraus, dass der Elefant mitmacht und die Kommandos auch befolgt. Um dieses Problem zu umgehen wird im confined-contact der Elefant durch einen Zwangskäfig (siehe Skizze rechts, Zoo Portland/USA) immobilisiert. Dieser sogenannte Crush-Cage wurde in den USA erfunden, um Bullen medizinisch behandeln zu können, für die ansonsten eine risikoreiche Narkose nötig wäre.